Die Pandemie hat vielen Menschen einen Grund, und in einigen Fällen eine Chance, gegeben, einen Karrierewechsel ins Auge zu fassen. Die Arbeit eines Fitnesstrainers ist in vielerlei Hinsicht bereichernd. Eine Fitnesstrainerin oder ein Fitnesstrainer unterstützt Menschen dabei, ihre Ziele in Sachen Gesundheit und Fitness zu erreichen. Das ist eine erfüllende Aufgabe, und man wird fürs Trainieren auch noch bezahlt. Vielleicht ist Ihnen eine inspirierende Trainerin im Gym oder Studio aufgefallen und Sie möchten in ihre Fußstapfen treten. Möglicherweise haben Sie bereits ein Zertifikat und möchten die ersten Schritte in der Fitnessbranche wagen. In jedem Fall kann die Anfangsphase ganz schön nervenaufreibend sein. Darum haben wir einige Tipps zusammengestellt, wie Sie den Einstieg schaffen und auf Ihre Karriereziele hinarbeiten.

1) Üben, üben, üben!

Ohne Reflektion und wiederholtes Üben können Sie das Gelernte nicht gekonnt anwenden. Sehen Sie darum jede Gelegenheit, eine Stunde zu geben oder einen Kunden zu trainieren, als Möglichkeit, Ihr Wissen zu vertiefen und Ihre Fähigkeiten zu verbessern. Die Lernphasen nach Kolb veranschaulichen das experimentelle Lernen als Kreislauf.

Konkrete Erfahrung – Sie geben eine Trainingsstunde.

Reflektierendes Beobachten – Sie nehmen sich danach Zeit, die Stunde einzuschätzen. Fragen, die Sie sich stellen sollten: Was hat gut funktioniert? Was hat nicht so gut funktioniert? Was hätte besser laufen können? Wie haben die Teilnehmenden reagiert? Sie können sich entweder zurückerinnern oder aber die Stunde aufzeichnen, um ein objektiveres Bild Ihrer Performance zu erhalten. Bitten Sie Kunden zudem ausdrücklich um Feedback, das Sie in Ihre Bewertung einbeziehen können, um noch mehr Einsicht zu erhalten. Auch wenn es schwerfällt, denken Sie daran, nicht nur die negativen, sondern auch die positiven Aspekte zu analysieren.

Abstrakte Begriffsbildung – Sie erwägen die Einschätzungen und versuchen, Gründe für die positiven und negativen Ergebnisse zu finden. Denken Sie darüber nach, warum bestimmte Dinge passiert sind. Beispiel: Sie sind über Ihre Worte gestolpert. Ist das passiert, weil Sie nervös waren oder weil Sie sich nicht gut genug vorbereitet haben? Zweites Beispiel: Eine Teilnehmerin sagt Ihnen, wie gut die Stunde auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten war. War das, weil Sie vor der Stunde mit der Person über ihre Ziele und ihren Fitnesslevel gesprochen haben? Oder weil Sie sich während der Stunde mit der Kundin ausgetauscht und Ihre Pläne daraufhin geändert haben?

Aktives Experimentieren – Sie bestimmen, was Sie basierend auf der Leistungsanalyse in der nächsten Stunde anders und/oder gleich machen möchten. Machen Sie einen Plan und setzen Sie ihn um. Wer viele Aspekte auf einmal ändern will, ist schnell überfordert. Wir empfehlen, nur einen „Fehler“ auszuwählen, den Sie beim nächsten Mal verhindern möchten. Alternativ können Sie je einen Aspekt, den sie aufhören, beginnen und weiterführen möchten, auswählen.

Mit jeder Stunde lernen Sie Neues dazu und der Lernkreislauf wiederholt sich.

2) Von anderen lernen.

Wir lernen grundlegende Fähigkeiten, indem wir die Menschen um uns herum beobachten. Nicht anders verhält es sich auf Ihrem Weg, eine ausgezeichnete Trainerin oder ein phänomenaler Coach zu werden. Warum nicht an den Stunden anderer Trainerinnen und Trainern teilnehmen? Beobachten Sie, was sie tun und sagen, und wie sie mit den Teilnehmenden umgehen. Was machen sie besonders gut? Welche Aspekte könnten Sie an Ihren Stil und Ihre Persönlichkeit anpassen und dann ebenfalls implementieren? Vielleicht können Sie ja mit diesen Kolleginnen und Kollegen zusammenarbeiten, indem Sie in unterstützender Funktion mitwirken oder gemeinsam Teilnehmende trainieren. Das ist eine andere fantastische Möglichkeit, aus der Praxis zu lernen. Das Feedback eines erfahrenen Coachs kann neben Ihren eigenen Überlegungen aufschlussreich sein. Kommen Sie außerdem mit Ihren Kolleginnen und Kollegen ins Gespräch: Wie haben sie an ihren Fähigkeiten gearbeitet? Welche Fehler haben sie über die Jahre gemacht?

3) An den Schwächen arbeiten, bis sie zu Stärken werden.

Am Anfang Ihrer Karriere in der Fitnessbranche fehlt es Ihnen an Fähigkeiten und Wissen. Das ist normal. Wichtig ist aber, einen Plan zu schmieden, der aufzeigt, welche Wissens- und Erfahrungslücken Sie wann und wie stopfen möchten. Identifizieren Sie Chancen zur beruflichen Weiterbildung, die es Ihnen ermöglichen, neue Kompetenzen zu erwerben.

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Dr. Lou Atkinson is a Lecturer in Psychology at Aston University, UK, and a Senior Master Instructor for Core Health & Fitness. 

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